Warum Blitzen – natürliches Licht ist doch eh viel schöner!
Natürliches Licht kann unglaublich toll sein. Es ist einfach da, wir können es benutzen und es sieht wunderschön aus! Aber ist es wirklich einfach da? Nein! Es ist zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten. Wann das ist und wie man es finden kann – darüber werde ich vielleicht auch mal einen Blogartikel schreiben. Aber für die Einleitung sei gesagt „schönes“ natürliches Licht ist nicht immer da. Und schon gar nicht da wo wir es gerne haben möchten, also da wo unser Motiv ist. Menschen können wir zwar bitten dahin zu gehen wo das Licht besser ist, aber ist da dann auch der Hintergrund so wie wir ihn haben wollen?
Wenn wir z.B. ein Portrait machen wollen, brauchen wir ein Model, das Zeit und Lust hat und nicht etwa sagt: „Ich hab die Haare nicht gemacht“, „ich bin gar nicht richtig geschminkt“ oder „Ich hab nicht das richtige an“.
Wenn all das aber richtig ist, brauchen wir eine geeignete Location und das richtige Licht! Das kann ganz toll werden, wenn man weiß, wann bei einer vorher ausgesuchten Location das Licht gut ist. Und dann regnet es und wieder ist alles doof…..
Außerdem werden wir später auch noch lernen, wie wir das natürliche Licht vielleicht sogar noch besser machen können. Und vielleicht will ich auch mit Licht „malen“. Also das Licht passend zu meiner Bildidee erschaffen. Licht kann einen Körper oder ein Gesicht ebenso modellieren wie ein Bildhauer. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich liebe Bilder mit natürlichem Licht. Und es ist sicherlich eine Kunst damit zu arbeiten. Aber oft setzt uns das vorhandene Licht Grenzen. Nicht jedes Bild ist mit natürlichem Licht möglich.
Und manches Bild sieht ganz natürlich aus, obwohl das mit natürlichem Licht gar nicht gegangen wäre. Unser menschliches Auge kann in Verbindung mit unserem Gehirn unglaubliches vollbringen. Kann mit Kontrasten umgehen, wo unsere Kameras nur noch weiss oder schwarz sehen.

Toll wie die Kerze so natürlich das Gesicht beleuchtet oder?
Leider kompletter Fake! Wenn ich eine Kerzenflamme so belichte, dass man die Flamme in allen Details sieht und nicht als überbelichteten weissen Fleck, dann sieht das Gesicht daneben so aus:

Die Kerze ist nicht so hell. Wenn wir damit ein Gesicht beleuchten wollen, müssen wir eine Langzeitbelichtung machen, oder den ISO massiv hochdrehen. Die Flamme selbst ist dann ein weisser Fleck. Außerdem ist das Licht von vorne bzw. leicht unten nicht schön. wir alle kennen den Effekt wenn wir uns von unten mit einer Taschenlampe anleuchten. Toll für Halloween – aber für ein Selbstporträt? Muss man mögen 😉
Wie ist das Bild also entstanden?
So:

Das Alles muss übrigens nicht fürchterlich teuer sein und manches kann man sich auch ganz einfach selber bauen.
Das Hauptlicht kommt hier von einem Rohr das das Licht zu einem kleinen Kreis bündelt:

Für was die Verpackung eines guten Single Malt Whisky nicht alles gut ist.
Und der Inhalt bringt einen in die richtige Stimmung für so ein Selbstportrait. Wenn Euch das interessiert, mit Licht kreativ zu werden, dann lest auch den kommenden Teil: Blitzkurs Teil 2: Was brauch ich?
To be continued…



Hinterlasse einen Kommentar