Endlich sind die Bilder zum Download bereit:
Aber was ist eigentlich Cinefilm?
Als Cinefilm bezeichnet man das Filmmaterial, mit dem Kinofilme gedreht werden. Werden? Ist das nicht alles längst digital? Nein! Sicher werden viele Filme rein digital gedreht, aber es gibt noch ganz viele Produktionen, die ausschließlich oder in Teilen auf 35mm oder 70mm Film gedreht werden. Tarantino, Scorsese oder Christopher Nolan drehen auch heute noch ausschließlich analog.
2020 waren beispielsweise 52% aller für den Oscar nominierten Filme ganz oder in Teilen analog gedreht.
Aber warum Cinefilm?
Es ist ein eigener Look. So wie Schwarzweiss einem mehr Konzentration auf Inhalte wie Gesichter und Emotionen erlaubt, so hat auch der Look von Cinefilm seine ganz eigene Ästhetik. Auch hier, so finde ich, lenken die Farben nicht so sehr vom Inhalt ab. Dieser Look spiegelt für mich genau die Stimmung wieder, die ich empfinde, wenn ich durch einsame Küstenlandschaften wandere. Eine ganz besondere Ruhe und und ein Gefühl des inneren Friedens und von Freiheit überkommen mich in diesen Landschaften. Der Filmlook fängt genau das für mich am besten ein.
Welche Filme gibt es auf dem Markt?
Aktuell wird Cinefilm nur noch von Kodak hergestellt. Das Kodak Vision 3 Material wird meines Wissens bisher nur von 2 Unternehmen für Fotografen angeboten. Diese verfolgen unterschiedliche Philosophien. Um die Unterschiede zu erklären zuerst ganz kurz was Technisches: Die original Kodak Vision 3 Filme haben eine sogenannte Rem-jet Schicht. Diese hilft gegen Halos, wirkt antistatisch und schützt den Film vor allem vor Kratzern, wenn er mit hoher Geschwindigkeit durch eine Filmkamera läuft. Auch der Entwicklungsprozess wurde von Kodak optimiert. Der Film ist für den sogenannten ECN2 Prozess gemacht. Der ist deutlich aufwändiger als der normale C41 Prozess für „normale“ Farbnegativfilme.
Silbersalz35:
Hier wird der Film im Originalzustand ausgeliefert und beim Zurücksenden an Silbersalz35 innerhalb von 2 Wochen im Original ECN2 Prozess entwickelt und dann hochauflösend gescanned. Man bekommt die Bilder als vorbearbeitete JPG und TIFF, sowie als unbearbeitetes TIFF über einen Downloadlink zurück (Neuerdings im JP2 Format statt TIFF ). Dann muss man noch etwas Hand in anlegen, um die Bilder final schön zu machen. Gegen Aufpreis bekommt man auch die Negative zurückgeschickt. Übrigens sehr Cool: Alle vier Filme in einer Rolle. Für mich, wenn ich die Negative doch noch mal selber digitalisieren will sehr cool, da ich Negative abfotografiere und das geht in einer Rolle sehr viel einfacher als mit Einzelstreifen. Da Silbersalz aber sensationell gute Scans liefert ist das für mich erst mal kein Thema.
Cinestill:
Cinestill entfernt die Rem-jet Schicht vorab. Damit ist es möglich den Film in jedem Filmlabor oder zu Hause im C41 Prozess zu verarbeiten. Der Look von Cinefilm ist etwas anders als der von Silbersalz35 Filmen.. Bei Nachtaufnahmen gibt es außerdem um die Lichter coole rote Halos (wegen der fehlenden Rem-jet Schicht).
Keinesfalls
darf man Silbersalz35 Film in ein normales Labor für den C41 Prozess geben. Wenn das Labor das nicht rechtzeitig bemerkt, können die Chemikalien und die zur gleichen Zeit entwickelten Filme ruiniert werden!
Wie habe ich mich entschieden?
Ich habe mich für den Silbersalz35 250D entschieden. Warum? Weil mich der Silbersalz35 Look für dieses Projekt einfach etwas mehr gereizt hat! Ich bin absolut sicher, dass ich auch den Cinestill noch ausprobieren werde und stelle keinesfalls einen dieser beiden Filme über den Anderen. Ich bin im Gegenteil unendlich dankbar, dass es Firmen gibt, die sich über die Verwendung von Cinefilm in der Fotografie Gedanken machen und uns tolle Lösungen anbieten.
to be continued…
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